Hambacher Forst wird komplett geräumt
Vor etwa zwei Monaten wurde das letzte Baumhaus im Hambacher Forst entfernt. Dabei reagierten eine Vielzahl von Umweltschützern und mit Protestaktionen. Der Hambacher Forst ist ein Wald mit einer Fläche von 100 Hektar und ist aus rechtlicher Sicht Eigentum des Energiekonzern RWE. Grund dafür ist der Steinkohleabbau, für den das Unternehmen bekannt ist.
Ein RWE-Sprecher meinte dazu, dass sie es nicht dulden würden, dass Leute da eindringen und den Wald wieder besetzen würden. Daher werde das Unternehmen dieses Unterfangen mithilfe der Polizei durchsetzen.
Darüber hinaus wollte die Firma bereits Anfang Oktober den Wald um-holzen, wartete jedoch ab, bis seitens des Staates grünes Licht gewährt wird. Das Oberverwaltungsgericht Münster gab zur Rechtmäßigkeit der Rodungen noch keinen endgültigen Beschluss fest, sodass der Konzern eine Still-Zusage einwilligte, die ab dem 15. Oktober auslief.
Baumhäuser wurden beseitigt
Das nordrhein-westfälische Bauministerium hatte den zuständigen Kommunen die Aufgabe erteilt, jedes einzelne Baumhaus des Braunkohletagebau Hambach aus Sicherheitsgründen abzureißen. Dabei belief sich die Zahl auf insgesamt auch 80, was unter anderem für die Proteste verantwortlich war.
Weiteres Vorgehen
Momentan hat das Unternehmen weitere Handlungen stillgelegt, sodass noch unbekannt ist, wann genau die Rodung des Waldes stattfinden soll. Um weiteres Eindringen zu verhindern, wurde das Gebiet mit einem Graben samt Seilen umfriedet. Damit wird ein Eindringen in das Gebiet aus rechtlicher Sicht als Landfriedensbruch angesehen und ist somit strafbar.
Zahlreiche Menschen nahmen daher an Protestaktionen mit dem Slogan „Wald retten – Kohle stoppen“ teil.
Nach dem Energiepolitikexperten der Linken im Bundestag, Lorenz Gösta Beutin begeht die RWE einen großen Fehler. Die Absperrung sei ein verzweifelter Versuch. Seiner Meinung nach würde dieses Vorgehen lediglich für weitere Eskalation sorgen.
Darüber hinaus wurde angenommen, dass die Polizei weiterhin vor Ort bleiben würde. Nach einer Polizeisprecherin würde es weiterhin eine Polizeipräsenz geben, zudem sei diese Wahrscheinlichkeit sehr hoch.
Am 06. Oktober kam es schließlich zu einer großen Demo mit knapp 50.000 Menschen.
Aktuell zählen die Unterstützer der Protestaktion mehrere hunderttausend. Wie es letztlich weitergehen wird, bleibt abzuwarten.